Das Ostsicht Festival war der Versuch, junge Menschen im Leipziger Osten zusammenzubringen und über niedrigschwellige Angebote für politische Themen und zivilgesellschaftliches Engagement zu interessieren. Dafür haben wir ein breites Rahmenprogramm organisiert, das von Kunstperformances über Streetart-Workshops und musikalischen Acts verschiedener Genres bis hin zu Workshops zu politisch relevanten Themen reichte.
Idee und Aufhänger des ersten Ostsicht 2017 war die anstehende Bundestagswahl vor dem Hintergrund eines internationalen politischen Rechtsrucks. Dementsprechend lag der Fokus der Workshopangebote auf den Themen „Flucht & Asyl“, „Neue Rechte“, „Pegida & die sächsische Demokratie“ sowie „Frauen* kämpfen!“. Dem befürchteten Einzug einer extrem rechten Partei in den Bundestag konnten wir damit aber leider nicht vorbeugen.
2018 wollten wir dennoch einen zweiten Versuch wagen, zumindest für die Menschen im Leipziger Osten einen kurzzeitigen Ort der Begegnung und des Austauschs zu schaffen. Dafür wählten wir „Verdrängung“ als übergeordnetes Thema. Die Workshops in diesem Jahr widmeten sich daher der Gentrifizierung im Leipziger Osten, den Lebensbedingungen asylsuchender Frauen* in Deutschland und Leipzig, der politischen Teilhabe von Migrant*innen und Atheismus als Fluchtgrund. In Zusammenarbeit mit dem LO.FE - Leipziger Osten Fest – von & für Menschen aus aller Welt konnten wir ein buntes Fest organisieren, bei dem sich die Nachbar*innen nicht zuletzt an den vielfältigen Infoständen lokaler Initiativen austauschen und vernetzen konnten.